Grundlage des GEK bilden die räumlich zusammenhängenden Einzugsgebiete der Fließgewässer Olbitzbach, Wörpener Bach, Grieboer Bach und Zahna inklusive ausgewählter Nebengewässer in Sachsen-Anhalt auf einer Gesamtfläche von 323 km² mit einer Fließgewässergesamtlänge von 265 km, wobei für die Bearbeitung des GEK eine Gewässerlänge von 133 km maßgebend ist. Die Einzugsgebiete der zu betrachtenden Gewässer befinden sich im Landkreis Wittenberg. Ein kleiner Teil im Westen ohne projektrelevante Fließgewässer befindet sich in der Stadt Dessau-Roßlau.
Landschaftsräumlich sind die zu betrachtenden Fließgewässer dem Gebiet des Hochflämings sowie des Roßlauer-Wittenberger-Vorflämings zuzuordnen.
Im Ergebnis der Vor-Ort-Strukturkartierung nach LAWA wurden in dem Untersuchungsraum des GEK ca. 54 Stauanlagen, 165 Verrohrungen und 62 Sohlbauwerke ermittelt, wobei nur die Bauwerke in den vorgegebenen Gewässern zu bearbeiten sind. Etwa 78 % der zu betrachtenden Gewässerlängen - explizit in landwirtschaftlich genutzten Bereichen - weisen eine Gewässerstruktur > 3 (mäßig bis vollständig verändert) auf. In bewaldeten Bereichen und Oberlaufabschnitten sind aber längere Strecken noch vergleichsweise naturnah oder weitgehend naturnah erhalten geblieben.
Die Hauptgewässer Olbitzbach, Wörpener Bach, Grieboer Bach und Zahna inklusive Oßnitzbach wurden entsprechend der „Konzeption zur Umsetzung der ökologischen Durchgängigkeit in den Fließgewässern in Sachsen-Anhalt“ als Vorranggewässer eingestuft.
HINTERGRUND
Gewässerstrukturgüte
Die Gewässerstruktur beschreibt den Grad der Veränderung eines Fließgewässers und dessen Umfeld gegenüber seinem heutigen potenziellen Zustand, auch Leitbild genannt. Das Leitbild beschreibt den Zustand des Gewässers wie er sich ohne heutige, menschliche Nutzung einstellen würde.
Zur Einstufung des Gewässers gibt es sieben Güteklassen – beginnend mit Güteklasse I (unveränderte Gewässerabschnitte) bis Güteklasse VII (vollständig veränderte Gewässerabschnitte). Als Kriterien zur Einstufung des Gewässers werden maßgeblich der Gewässerlauf in Längsrichtung, die Gewässersohle, das Ufer und der Auenbereich herangezogen.
Projektträger
Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt
Planungsbüro
Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR
Projektkoordination
Landgesellschaft
Sachsen-Anhalt mbH
Ein Projekt
zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Sachsen-Anhalt